Niedrige Zinsen machen immun

Immobilien sind gerade in Krisenzeiten die sicherste Anlage. Corona hatte minimale temporäre Veränderungen zur Folge, langfristig ist die Immunität des Marktes aber garantiert. Die eigenen vier Wände bleiben gerade im Boommarkt München und Umgebung der sicherste Schutz vor wirtschaftlichen Unwägbarkeiten.

Der Immobilienmarkt hat die Corona-Pandemie robust überstanden.

Zwar sank die Bereitschaft, eine neue Wohnung oder ein neues Haus zu suchen, vorübergehend aus Sicherheitserwägungen, aber die Preise blieben stabil und stiegen in den Hotspots wie München weiter an. Die emotionale Bedeutung der eigenen vier Wände steigt in solchen Krisenzeiten. Was sich verändert, sind die Ansprüche an Eigentum, die sich weniger am Preis als eher an bewusste Abwägungen des zukünftigen Nutzens orientieren. Die wohl gravierendste Veränderung durch Covid-19 ist eine veränderte Arbeitswelt. Viele Arbeitnehmer und Arbeitgeber mussten sich notgedrungen mit dem Konzept des Homeoffice auseinandersetzen, haben aber die Vorteile dieses Konzepts kennengelernt. Angestellte drängen auf Beibehaltung des Arbeitsplatzes im Eigenheim, sowohl aus Zeitgründen, da die Wege zum Büro entfallen, als auch aufgrund der möglichen Flexibilität, in Eigenverantwortung die gesteckten Ziele zu erreichen. Dadurch werden sich auch die Anforderungen an Gewerbeimmobilien verändern.

Offene flexible Strukturen für nur noch temporär anwesende Mitarbeiter verändern die Grundrisse für Büros. Wichtig ist der Ausbau der digitalen Infrastruktur, um für virtuelle Konferenzen und gemeinsame Projektarbeiten in Teams gerüstet zu sein. Allgemein manifestiert sich ein Trend seit Jahren: Zwischen Herbst 2015 und Herbst 2020 kletterten die Eigentumspreise von Wohnungen in den Städten um 55 Prozent, die Mietpreise aber nur um 23 Prozent. Diese Schere geht immer weiter auseinander, Eigentum ist in und immer mehr Menschen wollen ihr eigener Vermieter sein. Kein Wunder bei anhaltender Nullzins-Politik, die viel schwerer wiegt als jeder Virus, der nur kurzfristige Effekte generiert.

Das Umland Münchens erlebt eine stark belebte Nachfrage nach Eigenheimen.

Dies hat mehrere Gründe. Zum einen sind die Wohnungen gerade für junge Familien knapp. Der Mietpreis ist dabei gar nicht so ausschlaggebend wie das fehlende Angebot. Es fehlt einfach an geeigneten Objekten. Einst sind sie als Singles in die Stadt gezogen, jetzt suchen die zu Paaren gewordenen einen neuen Lebensmittelpunkt für sich und ihre Kinder. Corona ist dabei ein emotionaler Anlass zur Sehnsucht nach gesünderem Leben abseits der gedrängten Stadt. Diese gut ausgebildeten Arbeitnehmer und Selbstständigen nutzen auch das Angebot des Homeoffices überdurchschnittlich oft. Für sie ist Nähe zum Arbeitgeber einfach nicht wichtig. Je nach Gegend ergeben sich hier unterschiedliche Preise für Eigentum, und oft ist das Verhältnis Euro/qm weit attraktiver als in direkten Stadtlagen. Warum also nicht für das gleiche Geld bis zu doppelt so viel Wohnraum erwerben. Nehmen wir den Westen: Eine Eigentumswohnung in Gräfelfing liegt durchschnittlich bei 5.350 Euro/qm, in Germering bei 3.850 Euro/qm. Der Süden mit seiner Nähe zu den Naherholungsgebieten des Alpenvorlands liegt schon immer höher, aber auch 4.450 Euro/qm in Unterhaching können für Käufer sehr attraktiv sein, während Grünwald mit 7.000 Euro/qm schon wieder Stadtniveau hat. Im Osten liegt der Preis in Vaterstetten bei 5.450 Euro/qm, im Norden zum Beispiel in Unterschleißheim bei 4.650 Euro/qm. Alles interessante Gemeinden, die per S-Bahn und anderer Infrastruktur perfekt an die City angebunden sind und selber über vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, kulturelle und schulische Angebot verfügen. Es bildet sich also eine Metropolregion München, die sich in Reichweite des weiterhin in Ausbau begriffenen S-Bahn-Netzes immer weiter ausdehnt. Wie in der Stadt werden sich die Preisentwicklungen nicht beruhigen, dazu ist der gesamte Standort zu attraktiv und der Niedrigzins bei Immobilienfinanzierungen der beste Impfstoff gegen eine prophezeite Immobilienblase.